Heute kommen wir zu meinem absoluten Lieblings-Barsch – dem Zwergbuntbarsch. Besonders der Schmetterlingsbuntbarsch ist eine echte Bereicherung für das Aquarium. Der Zwergbuntbarsch wird auch als Zwergcichlide oder Apistogramma bezeichnet. Er ist nicht nur aufgrund seiner Farbenpracht so begehrt, sondern auch wegen seines interessanten und ausgeprägtem Sozialverhaltens in der Gruppe, als Paar und bei der Brutpflege. Alle Aspekte an diesem Zierfisch sind faszinierend.
- Uwe Werner (Autor)
Herkunft Zwergbuntbarsch

In der Literatur findet man den ersten Hinweis auf den Zwergbuntbarsch bereits vor über 100 Jahren. Der erste führt zum Biologen Günther. Dieser erforschte und beschrieb 1862 den Apistogramma steindachneri. Danach folgte 1906 der amerikanische Biologe Regan mit dem Apistogramma borellii und dem Apistogramma commbrae. Weitere Forschungen und viele Biologen folgten.
Die ursprüngliche Herkunft ist das Amazonasgebiet in Südamerika. Je nach Untergruppe ist der Zwergbuntbarsch auch teilweise nur in bestimmten Gebieten des Flusses anzutreffen. Übrigens ist das Wasser des Amazonas nicht überall gleich. Je nach Stelle handelt es sich hierbei um Klarwasser, Weißwasser, Schwarzwasser oder Mischwasser.
Aus folgenden Regionen kommen die meisten Vertreter der Gruppe:
- Argentinien
- Paraguay
- Uruguay
- Bolivien
- Peru
- Kolumbien
- Venezuela
Die Gruppe des kleinen Barsches
Die Zwergbuntbarsche gehören zu den Zwergcichliden. Untergruppen gibt es viele. Die bekanntesten sind:
- Apistogramma
- Dicrossus – Schachbrettcichliden
- Laetacara – Tüpfelbuntbarsche
- Mikrogeophagus – Schmetterlingsbuntbarsche
- Nannacara – glänzende Zwergbuntbarsche
- Ivanacara
Steckbrief Zwergbuntbarsch
Größe: bis zu 10 cm
Aquariumgröße: klein, ab 60 cm bis groß 300 Liter
Unterscheidung Männchen/Weibchen: leicht, Weibchen blasser und kleiner
Gruppenverhalten: friedlich, bildet in der Brutzeit Revier
Einrichtung: Bepflanzung
Futter: je nach Art Allesfresser oder nur Lebendfutter
Wassertemperatur: 20° – 28 ° C
pH-Wert: sauer 4,5 – 6,0 (Apistogramma bis 7,0)
Wasserhärte: (sehr unterschiedlich und teilweise empfindlich) bis 2 – 18° dGH (Apistogramma 10° bis 15°)
Bitte beachtet, dass im Grunde jeder Zwergbuntbarsch der jeweiligen Untergruppe seine eigenen Werte hat und die obere Übersicht eher einer Orientierung dient.
Welche Zwergbuntbarsch-Arten gibt es?
Gerade in den einzelnen Untergruppen der Zwergbuntbarsche gibt es mit über 150 unglaublich viele Arten in allen erdenklichen Farben. Nicht alle Arten stammen aus der Natur, sondern wurden durch die Züchtungen von Menschen geschaffen. In der Regel unterscheidet sich hierbei nur die Farbe. Die einzige mir bekannte Ausnahme ist der Schmetterlingsbuntbarsch mit Schleierflossen.
- Uwe Werner (Autor)
Hier findet Ihr einige ausgewählte Vertreter, die sich für das Aquarium gut eignen:
- Inka
- Agassiz
- Schmetterlingsbuntbarsch in verschiedenen Farben
- Kakadu
- Opal
- Gelber
- Panduros
- Panda
- Jurua
- Steindachner´s
- Goldbauch
- Zwerghecht
- Schwarzkehl
- Zweistreifen
- Dreistreifen
- Wilhelmi
- Elisabeth´s
- Rotstrich
- Glänzender
- Transvestiten
Ernährung
Auch die Nahrungsaufnahme beim Zwergbuntbarsch ist sehr interessant. Im nachfolgenden Video könnt Ihr sehen warum. Die prächtigen Zierfische sind Picker und Kauer. Das heißt, sie picken sich die Nahrung zusammen mit Sand auf und kauen sie durch. Hierbei spucken sie den Sand wieder aus. Die Nahrung kommt in den Magen. Hierdurch ernähren sie sich nicht nur, sondern reinigen auch den Innenraum ihres Mundes. Je nach Untergruppe und Art unterscheidet sich auch die Ernährung. Im Grunde sind es Allesfresser, also Omnivore. Aber manch eine Art möchte auch nur durch Lebendfutter ernährt werden, also informiert euch vorher besser. Übrigens lassen sich die prachtvollen Farben der Zierfische durch die richtige Ernährung noch verstärken.
Je nach Art sollten pflanzliche Bestandteile in das Becken hinzugefügt werden. Diese können folgende sein:
- Eiche
- Rotbuche
- Seemandelbaum
- Walnuss
- Erlenzäpfchen
- Torf
- pflanzliche Tabletten und Flüssigkeiten
Haltung und Einrichtung im Aquarium

Nicht jeder Zwergbuntbarsch eignet sich für die Haltung im Aquarium. Wir werden aber gleich noch näher auf die besten Buntbarsche für euer Becken eingehen. Da es sich hierbei um eine große Gruppe handelt, hat jede Untergruppe seine eigenen Bedürfnisse.
Je nach Untergruppe der Zwergbuntbarsche muss man auch die Haltungsbedingungen anpassen. So bevorzugen einige von ihnen stehende und langsam fließende Gewässer und viele Wasserpflanzen. Andere wiederum mögen Sandgrund oder Falllaub lieber. Alle Faktoren lassen sich im Aquarium natürlich wunderbar imitieren.
Die meisten Zwergbuntbarsche sind in der Haltung sehr anspruchsvoll. Ein sauberes keimfreies Becken durch regelmäßige Teilwasserwechsel ist also Pflicht. Weniger anspruchsvoll ist der Apistogramma.
Bei der Bepflanzung sollte man je nach Art nicht geizen. Besonders Bodenpflanzen, die dicht wachsen, werden gerne angenommen. Der Bodengrund sollte auf jeden Fall mindestens teilweise sandig gewählt werden, da dieser Boden für den Buntbarsch essentiell ist (siehe Ernährung). Ansonsten muss man mit Erkrankungen von Kiemen und Mundhöhle rechnen. Wie in Sand oder Kies beschrieben, kann man auch mit einer kleinen Sandinsel arbeiten. Allerdings muss man dann auch die Fütterung hier abhalten und den Sand regelmäßig nachfüllen.
In der Vergesellschaftung sind die bunten Barsche ziemlich unkompliziert. Man sollte nur bei Nachwuchs darauf achten, dass das Becken groß genug ist, da sowohl Weibchen als auch Männchen beim Schutz ihrer Brut alles im weiteren Umkreis vertreiben wird. Ansonsten sind die meisten Zwergbarsch-Arten recht anspruchslos, was die Beckengröße betrifft, da sie nicht so viel umher schwimmen wie manch anderer lebendiger Kandidat. In kleineren Becken sollte man nur ein Männchen der gleichen Art unterbringen, da es ansonsten zu Stress für die Tiere kommen kann. Sie werden sich jagen (der Größere den Kleineren).
Größe und Wachstum
Der Zwergbuntbarsche haben eine sehr kurze Lebenserwartung, die je nach Art zwischen 1-3 Jahren liegt. Da es sehr viele Zwergbuntbarsch-Arten gibt, kann man die genaue Körpergröße so pauschal nicht nennen. Selbst wenn man den Fokus noch genauer – auf beispielsweise den Schmetterlingsbuntbarsch – legt, weichen die Körpergrößen hier auch je nach farblicher Züchtung stark ab. In der Regel besteht der gemeinsame Nenner, dass sie nicht über 10 cm groß werden. Neben den Zwergcichliden gibt es auch die Großcichliden, welche wie der Name schon vermuten lässt, deutlich größer werden.
Das Männchen ist meistens nicht nur an der deutlich ausgeprägteren Farbenpracht und der Rückenflosse zu erkennen, sondern auch an der fast doppelt so großen Körpergröße. Man spricht hier auch von Geschlechtsdimorphismus. Bei kleineren und jungen Fischen kann es da schon schwieriger werden diese zu unterscheiden.
Fortpflanzung, Zucht und Brutpflege
Die Fortpflanzung vom Zwergbuntbarsch ist besonders interessant. In der Regel werden die Eier an Höhlendecken, senkrechte Wände oder Bodenpflanzen geheftet. Der Zwergbuntbarsch lebt als Paar mit einem Weibchen oder im Harem mit mehreren. Wenn Ihr beobachtet, dass das Weibchen durch zu viel Annäherung unter Stress steht, dann ist es auch sinnvoll ein zweites Weibchen dazu zu holen. Jedes Weibchen braucht einen eigenen ihrer Art entsprechenden Laichplatz. Übrigens bauen die Männchen der Gruppe Biotecus kegelförmige große Burgen aus Sand, in denen dann das Weibchen ablaicht. Das Barschpaar hütet und pflegt die Brut gemeinsam und verteidigt diese mit enormen Einsatz und Geschwindigkeit.
Paarungsbereit bzw. geschlechtsreif ist der Zwergbuntbarsch nach etwa 6 Monaten. Hier sollte der Zierfisch auch bereits mindestens ein Drittel seiner Endgröße erreicht haben.
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Apistogramma sind im Aquaristikhandel und Fachmarkt sehr häufig anzutreffen und ausreichend verfügbar. Neben den lokalen Zierfischhändlern bieten einige wenige Anbietern auch einen Onlinehandel mit gesondertem Zierfischtransport an – hier empfehlen wir Garnelio*.
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2 Gedanken zu „Zwergbuntbarsch – Apistogramma“