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“Petri Heil” heißt es auch heute noch an vielen Gewässern Deutschlands – das Angeln ist als Hobby immer noch beliebt und erfreut sich in letzter Zeit auch über einen regen Zulauf aus den jüngeren Generationen. Der folgende Artikel möchte die zehn beliebtesten Fische der deutschen Angler vorstellen und darüber hinaus Wissenswertes rund um das Thema Angeln in Deutschland vermitteln.
Die Liste der beliebtesten Zielfische beim Angeln in Deutschland
In Deutschland können sowohl Salz- als auch Süßwasserfische geangelt werden. Dabei gibt es klassische Raubfische und auch Arten, die schon seit vielen Jahrhunderten auf der Speisekarte der Deutschen stehen. Von der Küste bis hinauf in die Seen der Mittelgebirge bietet Deutschland dem Anglerherz alles, was das Herz begehrt. Hier folgt eine Liste der Top zehn Zielfische, die Angler in Deutschland betreffen.
Der Karpfen
Der Karpfen wird seit mehreren tausend Jahren als Zuchtfisch gehalten und stand schon bei den Römern auf dem Speiseplan. Ursprünglich stammen die Karpfen aus der Region des Kaspischen Meeres, von wo aus sie nach und nach in viele weitere Teile Europas gebracht wurden.
Was Deutschland betrifft, so kommen Karpfen hierzulande sowohl als Wildform als auch als Zuchtform vor. Die Wildform trägt dabei ein vollständiges Schuppenkleid, während die Zuchtform bis hin zu den schuppenlosen Lederkarpfen geht. Karpfen können ausgewachsen ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm erreichen. Die Körperlänge der größten Exemplare kann bis zu 1,20 Metern annehmen. Karpfen sind Allesfresser und können daher seit jeher besonders gut in Teichen gezüchtet werden.
Die Forelle

Eine alte Regel unter Naturexperten besagt, dass Flüsse noch in Ordnung sind, wenn die Bachforelle, die in Deutschland heimisch ist, ihren Bestand noch selbst laichend garantieren kann. Dieser Zustand ist in den letzten Jahrzehnten durch mehr und mehr einsetzende Verschlammung und die Begradigung von Gewässern leider immer schwieriger zu erreichen und die Forellen haben daher keinen leichten Stand. Bachforellen können das Gewicht von bis zu zwei Kilogramm erreichen.
Ihre Verwandten, namentlich die See- oder Meeresforelle, können allerdings ein Gewicht von bis zu 15 Kilogramm auf die Waage bringen. Forellen sind nach wie vor, egal ob geräuchert, gegrillt oder gebraten, bei den beliebtesten Speisefischen der Deutschen zu finden.
Der Zander

Zander, die auch als Hechtbarsche bezeichnet werden, sind vor allem früher nur im Fluss Elbe oder östlich davon zu sichten gewesen.
Durch unermüdlichen Einsatz und Naturschutz kann man ihn inzwischen allerdings auch in vielen heimischen Seen und im Rhein bestätigen. Überdüngung und starker Algenbewuchs sorgten für immer trüber werdende Seen – daher sollten die Zander den ursprünglichen Hechtbestand ersetzen. Der Zander ist ein beliebter Speisefisch und kann eine Länge von über 1,20 Metern erreichen. Das Gewicht von 20 Kilogramm ist zwar eine Ausnahme, allerdings nicht unmöglich.
Der Hecht
Der Hecht ist einer der wenigen heimischen Raubfischarten, die es immer wieder auf die Karten von exklusiven Restaurants schaffen. Ihre Körperbeschaffenheit macht sie zu perfekten Jägern, da der torpedoförmige Körper und die weit nach hinten orientierten Flossen eine enorme Schnelligkeit garantieren.
Hechte leben in Pflanzenwäldern und lauern oftmals in versunkenem Holz auf vorbeiziehende Beute. Hechte können bis zu 1,50 Meter lang werden und bis zu 30 Kilogramm wiegen. Auch wenn der Hecht ein Raubfisch ist, haben Menschen so gut wie nie etwas von ihnen zu befürchten – sie stellen keine Gefahr dar.
Der Wels
Europäische Welse stammen ursprünglich aus Osteuropa und kamen traditionell in der Elbe und der Donau vor. Mittlerweile können Angler den Wels aber auch in vielen deutschen Seen und in der Rheinregion als Fang an Land ziehen. Für Angler ist dieser Fang besonders aufregend, da Welse eine Länge von bis zu drei Metern und ein Gewicht von über 80 Kilogramm auf die Waage bringen können. Die Welse gehören wie der Hecht zu den Raubfischen und sind als Allesfresser zu bezeichnen.
Bei der Jagd sind sogar ganze Enten als Beute dokumentiert, da Welse ein breites Maul besitzen. Für Menschen kann man allerdings auch hier Entwarnung geben – Welse sind nicht für Menschen gefährlich und lassen sich beispielsweise auch von Schwimmern und Tauchern weder irritieren noch aus der Ruhe bringen. Die Neugier der Tiere lässt oft eine sehr nahe Begegnung mit ihnen zu und selbst Berührungen und Streicheln werden zugelassen.
Der Aal
Der Aal ist ein klassischer Wanderer, der immer wieder in die deutschen Süßwasser zurückkehrt. Sein Laichgebiet ist die Sargassosee im Atlantik, von wo aus die Larven jedes Jahr mit der Hilfe des Golfstroms auch an die deutschen Küsten gelangen und anschließend stromaufwärts die Flüsse bevölkern. Nach dem Zeitraum von etwa zehn bis zwölf Jahren machen sich die erwachsenen Tiere auf den Rückweg in Richtung Sargassosee, um den Kreislauf erneut in Gang setzen zu können.
Mache Aale bleiben durch eine fehlende Möglichkeit zur Rückwanderung auch ortsansässig und können dann eine Länge von 1,50 Metern und ein Gewicht von bis zu acht Kilogramm erreichen. Aale gehörten schon zu Zeiten des Hochmittelalters auf die Speisekarte der Oberschicht und sind bis heute ein exklusives Produkt geblieben.
Der Flussbarsch
Flussbarsche sind überall in Ost- und Westeuropa heimisch und können in vielen Seen als eine der häufigsten Fischarten angetroffen werden. Sie sind durch ihre Vielzahl in Form von Schwärmen der Jungtiere eine Grundnahrung für heimische Raubfische und versorgen so unter anderem auch ausgewachsene Barsche, Hechte und Zander.
Meistens werden sie nicht länger als 60 Zentimeter und übertreffen nicht das Gewicht von vier Kilogramm. Da auch die Flussbarsche als Raubfische zu bezeichnen sind, konnten außergewöhnliche Jagdtechniken beobachtet werden. Ähnlich einem Wolfsrudel treiben vor allem Jungfischschwärme ihre Beutetiere zusammen und perfektionieren diese Strategie immer weiter.
Die Barbe
Barben kommen häufig in Flüssen vor und können immer wieder bei einem charakteristischen Schauspiel beobachtet werden. Barben drehen sich nicht selten am Flussgrund um die eigene Längsachse und lassen ihren Bauch, der einen goldenen Schimmer verursacht, dabei nach oben leuchten. Woher dieses Verhalten kommt, ist bis heute nicht abschließend geklärt, die meisten Forscher vermuten ein Anlocken von Beute oder ein Balzritual.
Für Angler sind Barben oft ein ausdauernder und wilder Gegner am Angelhaken. Die meisten Barben erreichen eine Länge von circa 80 bis 90 Zentimetern und wiegen zwischen sieben und acht Kilogramm.
Der Dorsch, auch Kabeljau genannt
Dorsche, die auch als Kabeljau im Volksmund und auf Speisekarten bekannt sind, kommen an deutschen Küsten im Salzwasser vor. Dorsche erreichen eine Länge von bis zu eineinhalb Metern und nicht selten ein stattliches Gewicht von über 30 Kilogramm.
Da der Dorsch seit jeher ein beliebter Speisefisch ist, wurden seine Bestände durch den kommerziellen Fischfang teilweise so stark beschädigt, dass die Fische heute kaum noch und in manchen Gebieten gar nicht mehr gefangen werden dürfen.
Die Makrele
Auch Makrelen sind Salzwasserfische und leben in der deutschen Nordsee. Die Fische leben in Schwärmen und können daher oftmals in Massen gefangen werden.
Auch bei Anglern können die Tiere an einem Kunst- oder Naturköder mehrfach gleichzeitig aus dem Wasser geholt werden. Makrelen werden in der Regel etwas mehr als einen halben Meter lang und wiegen dabei circa zweieinhalb Kilogramm.
Worauf beim Angeln in Deutschland generell geachtet werden sollte
Auch das Angeln ist in Deutschland streng reglementiert und gesetzlich geregelt. Damit es zu keinen Missverständnissen und teuren Strafen kommt, sollte man sich an den folgenden Punkten orientieren. So schmeckt der Fang anschließend noch besser und macht keinerlei Probleme.
Der Angelschein
Ohne Angelschein ist in Deutschland kein Angelvergnügen möglich. Wer diesen Schein bei einer Kontrolle nicht vorweisen kann, riskiert hohe Bußgelder und Anzeigen wegen Wilderei. Außerdem ist der Erwerb des Scheins allein schon deshalb sinnvoll, weil dadurch eine gewisse Information und Fachkenntnis erworben und vermittelt werden kann. Bei der Vorbereitung bieten Angelsportvereine ihre Expertise und Örtlichkeit an. Wenn es dann um die finale Ausstellung des Scheins geht, ist zumeist die jeweilige Fischereibehörde verantwortlich.
Saisonzeiten und Jahreszeiten
Auch beim Zeitpunkt des Angelns sollte man sich vorher immer schlau machen und sichergehen, dass keine Schonzeiten oder andere zeitlichen Regeln verletzt werden. Darüber hinaus gibt es auch Naturschutzgebiete und Reservate, in denen das Angeln ganz unabhängig von der Jahreszeit nicht gestattet und teilweise streng verboten ist. Hier helfen auch Angelmagazine und Infobroschüren, die unter anderem in Fachgeschäften, online und auch über Angelsportvereine erhältlich sind.
Ausrüstung und Hilfsmittel
Auch bei der Ausrüstung und den Hilfsmitteln ist es ratsam, sich im Vorfeld eines Angelgangs mit den geltenden Vorschriften vertraut zu machen – nicht alles ist ohne weiteres erlaubt.
Der Einsatz von Netzen und die Installation von gewissen Fangvorrichtungen in Flüssen und Seen ist weder legal noch zielführend. Auch das Anfüttern oder Anlocken mit der Hilfe von Tierködern und anderen Produkten ist meistens nicht erlaubt.
Hat man die Fische gefangen, so muss auch das anschließende Töten der Tiere einem vorgeschriebenen Protokoll entsprechen. Auch hier sind nicht alle Maßnahmen erlaubt, die teilweise in den sozialen Medien und anderen Quellen zur Schau gestellt werden.
Eine Übersicht über viel Zubehör gibt es u.a. bei gekeschert.de oder dem lokalen Angel/Zubehörladen.
Ein Fazit
Angeln ist nach wie vor bei vielen Deutschen beliebt und stellt eine Jagdmethode dar, die eine Nahrungsbeschaffung im Verbund mit einem authentischen Naturerlebnis garantiert. Wer einmal die Angelrute in der Hand gehalten hat und das typische Ziehen in seinen Händen spüren konnte, wird immer wieder zu dieser Tätigkeit zurückkehren wollen.