Mollys – der Spitzmaulkärpfling im Portrait

Heute geht es um die Mollys. Der Molly ist auch als Spitzmaulkärpfling bekannt und eine echte Bereicherung für jedes Gesellschaftsaquarium mit friedlichen Fischen. Auch für Anfänger ist der Fisch durch seine Robustheit  bestens geeignet.

Wer sich für den Molly entscheidet, braucht sich bei guter Haltung keine Sorgen machen und wird einen langlebigen Aquariumbewohner haben. Der Name Spitzmaulkärpfling kommt aus dem griechischen Poecilia sphenops, wobei sphenops soviel wie „Spitzkopf“ bedeutet. Die Mollys gehören zu den lebendgebärenden Zahnkarpfen. Der Fisch kommt eigentlich aus Süd- und Mittelamerika. Im Steckbrief und anschließendem Ratgeber erfahrt ihr mehr über den schönen Fisch.

Mollys Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: Poecilia sphenops
Deutscher Name: Molly, Spitzmaulkärpfling
Bekannte Zuchtformen: Black Mollys, Goldpudermollys, Silbermollys, Dalmatiner Mollys
Ursprung: Mittel- und Südamerika (Süß- und Brackwasser und langsam fließendes Gewässer)
Verbreitung: südliches Texas über Kolumbien bis nach Venezuela
Alter: 5 Jahre
Größe: 6-12 cm
pH-Wert: 6-8
Wasser: keine besonderen Ansprüche (nicht zu sauer und zu alkalisch), aber sensibel bei Temperaturschwankungen
Wasserhärte: 10 – 30° dGH
Temperatur: 24 – 30° C
Verhalten: friedlich
Haltung: Gesellschaft, Gruppe (min. 5 Tiere), paarweise, Harem
Ernährung: pflanzliche Nahrung, Salat, Spinat, Algen, Lebendfutter, Frostfutter
Krankheiten: Schwächekrankheit, Pünktchenkrankheit
Aquariumgröße: mittel, ab 80 cm (100 Liter)
Einrichtung: schnell wüchsige und üppige Bepflanzung auch Schwimmpflanzen (bspw. Wasserfreund, Hornkraut), viele Versteckmöglichkeiten
Bodengrund: anspruchslos – Sand, Kies, Steine
Schwimmzone: überwiegend oben, kommt bei Nahrung aber auch zum Grund
Familie: Poecillidae
Unterfamilie: Lebendgebärende Zahnkarpfen (Poeciliinae)
Gattung: Breitflossenkärpflinge (Poecilia)
Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes)
Unterordnung: Cyprinodontoidei
Aktivität: tagaktiv
Fortpflanzung: Lebendgebärend
Zucht: leicht
Preis: 3-7 Euro

Mollys Herkunft und Lebensweise

Mollys kommen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Dort bewohnen sie sowohl Süßwasser als auch salziges Brackwasser (Salzgehalt Brackwasser: 0,1% bis 1%). Dabei bevorzugen sie besonders langsam fließende Gewässer. Sehr stark verbreitet sind sie an der Atlantikküste. Man findet sie von Mexiko über New Orleans und Florida bis nach North Carolina. Weiter unten auf der Karte kommt er von Venezuela bis Kolumbien vor.

Als Aquariumbewohner kam er im Jahre 1999 das erste Mal zu uns nach Deutschland, bekannt war er seit dem Jahr 1906. Da der Molly warmes Wasser liebt und er diverse Male ausgesetzt wurde, kann man ihn als Neozoon auch in unserer Natur finden. Wo das Wasser beispielsweise durch ein Kraftwerk erwärmt wird, hat er gute Überlebenschancen. In manchen tropischen Ländern wurden die Mollys ausgesetzt, um Moskito-Plagen zu bekämpfen.

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Aussehen und Körperbau

Black Mollys
Black Mollys / © kocsiasany78 Fotolia.com

In der Natur hat der Molly ein grau-grünes Äußeres, im Handel findet man viele Farben. Der Black Molly ist der wohl bekannteste Vertreter der Mollys, er wird auch Wild Molly genannt. Die Kopfform ist spitz zulaufend, der Körper ist sehr stark an Masse.

Als Mitglieder der Lebendgebärenden hat auch das Männchen ein Begattungsorgan, welches aus einer Afterflosse umfunktioniert wurde. Sehr große Exemplare können bis zu 12 cm lang werden. Typisch sind 6-10 cm.

Bei Mollys ist der Größenunterschied zwischen Männchen und Weibchen nicht so deutlich wie bei anderen Fischen. Die Brust- und Bauchflossen sind in der Regel transparent. Flossenformel: Dorsale 8 – 9 (Süßwasserpopulation), 9 – 11 bei (Brackwasserpopulation) (Region: Panama-Kanal); Anale 8-10; Pectorale 14; Ventrale 6. In mittlerer Längsreihe tragen die Mollys 25 bis 30 kleine Schuppen am Körper.

Molly Haltung

Wer sich Mollys im Becken halten möchte, der sollte dabei bedenken, dass sie nicht nur eine Gruppe und ein ausreichend großes Becken brauchen, sondern sich auch schnell und leicht vermehren. Da Mollys dem Wasser und Boden recht anspruchslos gegenüber stehen, sollte man neben den idealen Werten auch darauf achten, dass das Aquariumwasser nicht starken Temperaturschwankungen unterliegt. Eine Mindesttemperatur von 23° C hilft hier dem Molly sich wohl zu fühlen. Wer die Temperatur zu tief stellt, der riskiert, dass seine Fische besonders krankheitsanfällig sind. Wer die Heizung zu hoch stellt, wird wenig aktive Fische vorfinden. Es empfiehlt sich eine Heizmatte oder ein Heizstab. Übrigens kann man Temperaturschwankungen teilweise an ihrem Verhalten beobachten, wenn sie sich unwohl fühlen, dann machen sie eine seitliche Schaukelbewegung.

Wer nett zu seinen Mollys ist und sie gut pflegt, der wird bis zu 3-5 Jahre an ihnen Freude haben. Im natürlichen Lebensraum der Mollys lebt ein Männchen oft mit mehreren Weibchen zusammen. Man sollte dem männlichen Molly mindestens zwei weibliche Partnerinnen zur Seite stellen. Wer mehr Männchen will, sollte ein ausreichend großes Becken haben, da der Spitzmaulkärpfling ein Revier bildet und dieses auch verteidigt. Das bedeutet Stress für die anderen Fische. Mollys lieben nicht nur eine starke Vegetation, sondern benötigen als sehr aktive Fische auch ausreichend Platz zum Schwimmen.

Bepflanzung

Bei der Bepflanzung braucht man bei Mollys nicht zu sparen. Sie mögen große Urwälder voller Pflanzen und auch sehr gerne Holländerbecken. Allerdings muss ausreichend Platz für gerade lange Schwimmbahnen sein. Durch Versteckmöglichkeiten können nicht nur die Ausgewachsenen Schutz finden, sondern auch die Jungfische der Mollys überleben. Schöne Pflanzen für Mollys sind beispielsweise das Hornkraut, weil es sehr viel Sauerstoff bereitstellt, und die Hygrophila.

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Ernährung

Auch die Nahrung gestaltet sich bei den Mollys relativ leicht. Sie sind sehr genügsam und ernähren sich von pflanzliche Nahrung, Salat, Spinat, Algen, Lebendfutter und auch Frostfutter. Wenn Algen vorhanden sind, dann bedienen sie sich reichlich daran. Die Mollys nehmen überwiegend ihre Nahrung an der Wasseroberfläche, daher ist für die Mollys ein nicht zu schnell sinkendes Flockenfutter mit hohem pflanzlichen Anteil eine gute Wahl.

Wenn es an der Oberfläche keine Nahrung mehr zu finden ist, dann geht der Molly auch bis zum Grund herunter. Gerade bei der Fütterung mit Lebendfutter, welches wie beispielsweise rote Mückenlarven schnell zu Boden sinkt. Als Lebendfutter eignet sich Artemia und Mückenlarven (schwarz, weiß, rot). Andere Aquariumbesitzer sind da schon experimentierfreudiger: kleine Krebse und Krabben, Eigelb (gekocht), Erbsen, Gurken, Blattläuse. Ich fütter zusätzlich mit Grünfutter-Tabletten.

Verhalten und Vergesellschaftung

Die Mollys sind sehr friedlich, voller Neugier und lernen schnell. Sie sind ständig in Bewegung und schwimmen große Bahnen. Gegenüber anderen friedlichen Aquariumbewohnern verhalten sie sich einwandfrei, man kann sie bedenkenlos zusammenbringen und vergesellschaften. Aufpassen sollte man in einem zu kleinen Aquarium mit mehreren Molly-Männchen.

Molly Arten und Farben

Den Spitzmaulkärpfling taxonomisch zu beurteilen ist keine leichte Aufgabe. Diverse, teils stark differenzierte Populationen sind als eigene Arten beschrieben worden. Alle neuen Bezeichnungen der Art wurden im Nachhinein zu einem Synonym gemacht. Die beiden Arten P. maylandi und P. mexicana werden vermutlich zurückgezogen und enden als Synonym.

Spannend wird es, wenn es um die Farben geht. Hier wurden durch Züchtungen und Hybriden wundersame Kreationen erschaffen. In der Regel richtet sich der Name der Mollys nach dem Aussehen. Beliebt sind:

  • Black Molly
  • Goldpuder-Molly (Goldmolly)
  • Silber-Molly
  • Dalmatiner Molly
  • Silber-Marmor-Molly
  • Black Molly
  • Diamant-Molly
  • Gold-Schwarz-Molly
  • Marmelade-Cat-Molly
  • Kupfer-Molly
  • Roter-Leopard-Molly
  • Roter-Molly
  • Safran White Belly-Molly
Zusätzlich unterscheidet man die Mollys noch anhand der Schwanzflosse. Es gibt sie als Gabelschwanz oder in der Form Lyra. Alle Zuchtformen haben eine geringere Lebenserwartung als die Wildform.

Mollys – Männchen und Weibchen unterscheiden

Männchen und Weibchen bei den Mollys zu unterscheiden ist ganz einfach. Man erkennt es anhand der Afterflosse, welche beim Männchen die Form eines Stäbchens hat und beim Weibchen eine Fächerform. Auf dem nachfolgenden Bild sieht man den Unterschied besonders gut.

Fortpflanzung

Die Zucht und Fortpflanzung der Mollys ist relativ einfach. Auch ohne, dass man spezielle Vorkehrungen trifft, kommen viele Exemplare bei ausreichend Bepflanzung durch. Mollys pflanzen sich gerne und viel fort.

Molly schwanger

Ist der Molly erstmal schwanger (bei dunklen Exemplaren schwer zu bemerken), verläuft die Zeit bis zur Geburt der kleinen Babyfische meistens reibungslos. Die Tragzeit dauert 26 bis 35 Tage.

Molly Geburt

Bei der Geburt kommen 26 bis 80 kleine Mollys auf die Welt. Bei der Geburt sind sie gerade mal 5 bis 8 mm groß. Die Eltern fressen in der Regel nur wenige Exemplare der Frischgeborenen. In diesem Video könnt ihr eine Molly-Geburt live mit ansehen:

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Molly Krankheiten

Auch der Molly bleibt von der einen oder anderen Krankheit nicht verschont. In manchen Fällen soll die Zugabe von Salz helfen, was ich noch nicht ausprobiert habe und daher über die Wirkung auch nur Vermutungen anstellen kann. Besonders bekannt ist die Pünktchenkrankheit, welches eine Parasitose im Süßwasseraquarien ist. Hier findet man viele weiße Punkte am Fisch. Zugegeben: die Diagnose ist bei einem Dalmatiner-Molly doch recht schwierig, beim Black Molly kann man sie hingegen gut erkennen. Eine Lösung kann es sein, dass man die Wassertemperatur um wenige Grad erhöht (auf ca. 26° C). Ist die Krankheit fortgeschritten, dann braucht man spezielle Medikamente, was wohl einen Gang zum Tierarzt bedeutet. Wenn der Black Molly krank wird, sollte man auch die Ursache prüfen. Oft kann es vorkommen, dass die pH-Werte nicht eingehalten wurden oder die Wasserhärte nicht stimmt.

Mollys kaufen

Mollys sind im Aquaristikhandel und Fachmarkt sehr häufig anzutreffen und ausreichend verfügbar. Neben den lokalen Zierfischhändlern bieten einige wenige Anbietern auch einen Onlinehandel mit gesondertem Zierfischtransport an – hier empfehlen wir Garnelio*.

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