Kampffisch – alle Infos zum Betta

Der Kampffisch wird auch Kafi genannt und ist ein besonders prachtvolbeler Fisch für das Aquarium. Er wird als Zierfisch häufig auch von Anfängern gewählt. Dennoch gibt es beim Kampffisch einiges zu beachten, vor allem wenn es um die Haltung und Vergesellschaftung geht. Nicht alle siamesischen Kampffische sind gleich. Wie auch beim Menschen, hat jeder seinen eigenen Kopf.

Steckbrief

Bepflanzung:  krautig, gut bewachsen
Haltung:  Einzelhaltung oder im Harem
Lebenserwartung:  ca. 4 Jahre
Temperatur:  ca. 24-30°C
Bodengrund:  Kies dunkel
Ernährung:  Fleischfresser, Lebendfutter, Frostfutter, spezielles Trockenfutter
Anspruch:  Einzelhaltung leicht
Herkunft:  Südostasien
Gruppe:  Labyrinthfische
Größe:  4-16 cm
pH-Wert:  5-8
Wasserhärte:  10-25° dGH
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung:  Anabantiformes
Unterordnung:  Labyrinthfische (Anabantoidei)
Familie:  Osphronemidae
Unterfamilie:  Großflosser (Macropodusinae)
Gattung:  Kampffische
Wissenschaftlicher Name:  Betta

Herkunft

4361694 / Pixabay

Der Kampffisch kommt ursprünglich aus dem asiatischen Raum. Hier leben sie in Flüssen, Bächen, Seen, Kanälen, Tümpeln und auf überschwemmten Reisfeldern. Die Fische für das Aquarium kommen hauptsächlich aus Thailand und Kambodscha. Zu finden ist der Fisch von den Inseln von Bali über Indonesien, auch auf den Inseln Sumatra, Borneo und Jave, den malaiischen Inseln, Laos, Vietnam, Myanmar, Thailand bis nach Kambodscha. Im Jahr 1982 kam er das erstmals nach Europa und wurde schnell zum Liebling von Aquaristen.

Meistens bekommt man im Handel hierbei um den Betta Splendens, welcher nicht dem Ursprung entspricht, sondern eine Zuchtform ist. Diese wurde speziell für Schaukämpfe und Wettkämpfe gezüchtet. Gerade die Farbauswahl machten ihn auch in der Heimat schon beliebt.

Der wissenschaftliche Name Betta leitet sich vom javanesischen Ausdruck wader bettah oder ikan bettah ab. 1878 wurde dieser Begriff von Bleeker das erste Mal für den Betta picta genutzt.

In Thailand wird den Fisch unter diesem Namen niemand kennen, hier heißen die Kampffische Trey Kem oder Pla-kad. Leider, muss man sagen, gibt es kaum noch die ursprüngliche Wildform, auch nicht in der freien Natur. Viele Zuchtformen der Kampffische wurden ausgesetzt und diese haben die ursprüngliche Form verdrängt.

Aussehen

4361694 / Pixabay

Die ursprüngliche Form vom Kampffisch hat kurze fahnengleiche Flossen, die wie ein Kleid wirken. Diese sind rötlich, bläulich oder braun gefärbt. Die Schwanz- und Rückenflosse ist abgerundet. Die Schuppen strahlen im Lichtreflex metallisch blau. Die Männchen der Wildform werden bis zu 6 cm groß, die Weibchen bleiben kleiner und haben auch kleinere Flossen. In den meisten Fällen erkennt man sie nicht nur an der Größe, sondern auch an zwei dunklen Längsbändern.

Ausgewachsene und geschlechtsreife Weibchen kann man an der weißen Genitalpapille ausmachen. Bei der modernen Zuchtform ist das Kleid, also die Flossen, sehr lang und auch die Farbauswahl ist größer. Es gibt sie inzwischen in so gut wie jedem Farbton, egal ob man einen Kampffisch in rot oder schwarz haben möchte – alles ist verfügbar. Die Farbenpracht wird von Züchtern ständig erweitert. Die Kampffische sind gerade in ihrer Wildform verhältnismäßig kleine Zierfische. Die größte Art Betta unimaculata wird nicht größer als 16 cm. Der handelsübliche Kampffisch wird 4-7 cm groß.

Beim Kongress für die Einteilung des Betas „International Betta Congress“ wurde auf einem 160 Seiten langem Dokument festgelegt, wie Betas beurteilt werden. Die Haupteinteilung erfolgt hierbei in Größe, Proportion und die Symmetrie von Körper, Flossen und Schwanzform. Aber auch die Konstitution von Gesundheit, Aggression und das Schwimmverhalten wird beurteilt.

Bei der Farbe unterteilt man in:

  • Wildform
  • Einfarbigkeit
  • Bicolor (zweifarbig)
  • Muster (mehrfarbig, butterfly – Farbstreifen)
  • Marble (marmoriert)
Außerdem gibt es auch Sonderformen, wie eine segelförmige Rückenflosse und herz- und halbmondförmige Schwanzflossen.

Lebenserwartung

Ein Kampffisch wird in etwa vier Jahre alt. Allerdings kann die Vergesellschaftung oder Stress die Lebenszeit deutlich verkürzen. Durch möglichst wenig Stress, eine gute Bepflanzung und Einhaltung der Idealtemperatur und Wasserwerte kann man diese Lebenszeit deutlich verlängern. In der Natur werden Kampffische nicht so alt wie im Aquarium, da sie hier deutlich mehr Stress durch Revierkämpfe und Fressfeinde ausgesetzt sind, häufig durch Parasiten befallen werden und auch an Krankheiten sterben.

Kampffisch Ernährung

Bei der Fütterung hat man etwas mehr Aufwand als bei anderen Zierfischen. Da viele Kampffische fressen, bis nichts mehr da ist, solltet ihr regelmäßig mehrmals kleinere Rationen füttern. Das bekommt den Fischen am besten. Zu viel Futter führt zu Tod, Erkrankung und Verdauungsstörungen. Außerdem kann die Überfütterung zur späteren Sterilität führen.

Ein Tag in der Woche ohne Nahrung gilt als gesund. In der Natur ernährt sich der Kampffisch überwiegend von Insekten. Er ist ein Fleischfresser und kann mit Lebendfutter, Frostfutter, speziellem Flockenfutter und Granulat ernährt werden. Lebendfutter ist nicht zwingend notwendig, wird aber gerne angenommen. Einige Bekannte ernähren ihre Kafis auch mit normalem Flockenfutter. Die Fische sehen gesund aus. Wenn man nicht spezielles Flockenfutter kauft, dann sollte man darauf achten, dass die Fische viel Protein in ihrer Nahrung benötigen.

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Als Lebendfutter wird gern genommen:

Wenn ihr eure Kampffische regelmäßig zur gleichen Uhrzeit füttert, werdet ihr entdecken, dass der Fisch bereits auf euch wartet. Wie bei allen Fischen wird das Futter, welches nicht verzehrt wurde, im Anschluss aus dem Becken entfernt, damit das Wasser nicht verschmutzt wird.

Kampffisch Weibchen und Männchen

Das Männchen ist durch besonders kräftige Farben nochmal deutlich prächtiger in seinem Auftritt. Es übernimmt die Brutpflege und ist deutlich aggressiver als das Weibchen.

Kampffisch Kampf

Beispielsweise in Thailand werden professionell Kämpfe unter den Fischen veranstaltet – mit Wetten um Geld. Da ihr keine Tierquäler seid, lasst so einen Mist bitte. Zum Kämpfen wählt man bestimmte Zuchtformen, in der Regel den Betta splendens. Man kann aber auch Betta imbellis, Betta smaragdina und Hybriden nehmen. Der Kampf zwischen Kampffisch-Männchen endet in der Regel tödlich. Aber auch das überlebende Exemplar wird in den meisten Fällen nicht sonderlich alt, da der Stress für die Fische sehr groß ist.

Das perfekte Aquarium für den Kampffisch

In diesem Kapitel gehen wir darauf ein, welche Lebensbedingungen die besten für den Kampffisch sind. Viele gleiche Beiträge anderer Blogger gehen auf die grundsätzliche Einrichtung eines Aquariums ein, auf den Wasserwechsel, die Beleuchtung oder auf den Aquariumfilter. Die Links eben führen zu diesen Themen, in diesem Artikel sparen wir uns die erneute Erläuterung.

Übrigens darf man die besten Werte des ph-Werts und der Wasserhärte nicht verallgemeinern, da der Kampffisch in ganz Südostasien zu finden ist und in stehenden und fließenden Gewässern bzw. Süßwasserbiotopen die Wasserqualität und Beschaffenheit extrem unterschiedlich ist. Daher handelt es sich im Steckbrief um Empfehlungswerte. In einem See oder Fluss hat der Zierfisch andere Werte als in einem Reisfeld.

Beckengröße und Kälte

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Je nachdem, wie man den Kampffisch hält, reicht bei einer Einzelhaltung bereits ein kleines Nanobecken mit 30 Litern. Hier gibt es günstige Start-Sets, in denen alles enthalten ist. Im Gegensatz zu anderen Zierfischen ist die Gefahr, dass der Kampffisch aus dem Becken springt, besonders hoch. Daher empfiehlt es sich, auf eine gute Abdeckung zu achten. Außerdem riskiert man so nicht, dass der Kampffisch sich verkühlt.

Kampffische sind Atmosphären-Atmer und sollten besser keine kalte Luft einatmen. Dadurch, dass sie zu den Labyrinthfischen gehören, verfügen sie über eine Labyrinthorgan und können auch in warmen Becken mit wenig Sauerstoff diesen aus der Atmosphäre, also der Luft, aufnehmen. Durch die Abdeckung kann sich die Luft zwischen Wasser und Scheibe aufwärmen. So mag es der Kampffisch.

Die meisten Anfänger vermuten, dass ein großes Becken automatisch artgerechter ist. Das kann man so pauschal nicht unterschreiben. Gründe für ein kleines Becken gibt es mehrere. Wichtig ist, dass der Besatz nicht zu hoch ist.

In einem kleineren Becken ist auch das Revier, welches der Fisch verteidigen muss, kleiner. Daher kommt es ihm eigentlich zu Gute, da der Stress reduziert wird. Dies ist übrigens auch die Hauptursache für hohen Stress. Ein weiter Grund ist, dass der Kafi keine Strömung mag oder nicht gut damit umgehen kann und bei großen Becken auch große Filter arbeiten, welche automatisch eine erhöhte Strömung mit sich bringen.

Übrigens kommen in der Natur auch Kampffischarten in Flüssen mit Strömung vor, diese betreiben notgedrungen bei der Fortpflanzung die Maulbrutpflege. Aber auch hier kann man auf eine Strömung verzichten, da man so den Stress reduziert.

Gerade für die Zuchtform mit dem großen Schleier verbraucht die Fortbewegung extrem viel Energie, teilweise muss sich der Fisch sehr stark verausgaben. Bei einem kleinen Becken, und folglich einem kleinen Revier, ist die Strecke deutlich kleiner. Unter Kampffischliebhabern gilt die Regel, dass die Zuchtform ein Becken bis 18 Liter braucht, die Wildform ein Becken ab 18 Litern. Ein befreundeter Biologe setzt die benötigte Beckengröße höher an. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.

Stress

Der Kampffisch ist stressempfindlich, daher sollte man viele vorbeilaufende Menschen oder an die Scheibe klopfende Kinder vermeiden. Aber es kann auch weitere Ursachen für Stress geben. Wenn der Stress zu stark ist, dann können einige Exemplare sterben. Ursachen für Stress sind folgende:

  • starkes Licht durch zu starke Beleuchtung oder reflektierenden Bodengrund
  • falsche Gesellschaft
  • zu großes Becken
  • zu wenig Bepflanzung
  • zu starke Strömung

Bodengrund

Der Kampffisch kommt aus Asien und hat in seiner natürlichen Umgebung eher dunkle Farbtöne am Boden. Von bunten eingefärbten Böden halte ich nichts. Es mag Experten geben, die behaupten, den Fischen macht das nichts aus, aber ich finde man sollte immer versuchen, den Tieren ihren natürlichen Lebensraum so gut wie möglich zu simulieren. Die Natur wählt die passende Lebensform nicht ohne Grund.

Außerdem reflektiert heller Boden den Lichteinfall, was auch zu Stress führen kann. Es gibt auch in der Natur tolle Kiesfarben in allen möglichen Brauntönen oder auch schwarzen Kies. Also wählt einen dunklen und feinen Kies, dann könnt ihr nichts falsch machen. Mehr über die Vorteile von Sand oder Kies erfahrt ihr in unserem anderen Beitrag.

Pflanzen für den Kampffisch

Der Kampffisch mag es gerne dicht bewachsen und krautig. Ein frisch eingerichtetes Becken oder kleine Sumpfpflanzen sind nichts für ihn. Wie schon beim Bodengrund angemerkt, mag es der Kampffisch eher etwas dunkler. Dazu kann man mit Schwimmpflanzen arbeiten. Den perfekten Grad zwischen “Fisch zufrieden machen” und “ihn noch sehen”, müsst ihr herausfinden. Aber übertreiben braucht ihr nicht. Denkt auch daran, dass der Kampffisch freie Wasseroberfläche zum Auftauchen und springen braucht, was er auch regelmäßig tun wird, um Sauerstoff zu holen.

Wenn euer Becken noch sehr neu ist, dann gilt es, möglichst schnell wachsende Pflanzen, die in die Höhe schnellen, einzusetzen. Eine gute Wahl ist hier beispielsweise die Vallisnerie. Wenn die Pflanzen zu groß sind, könnt ihr sie einfach kürzen. Da der Kampffisch aus dem asiatischen Raum kommt, sind zur perfekten Umgebungssimulation vorrangig auch asiatische Pflanzen zu wählen.

Man kann auch andere Triebe von Aquarienpflanzen an der Oberfläche schwimmen lassen. Diese Triebe und die Wurzeln von Schwimmpflanzen werden sehr gerne als Versteck genutzt.

Auch hier wieder mein Aufruf an euch: bitte keine künstlichen Wasserpflanzen verwenden! Diese sind in keinster Weise pflegeleichter, in der Herstellung extrem umweltschädlich, der Fisch kann sich daran verletzen oder Teil verschlucken. Echte Pflanzen müssen eigentlich nur ganz selten geschnitten werden und machen keine weitere Arbeit. Zusätzlich verbrauchen sie die Nährstoffe, die ansonsten Algen wachsen lassen würden.

Passende Pflanzen:

  • Vallisnerie
  • Wasserpest
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Kampffisch Haltung im Glas

Ich sehe gerade in Thailand immer wieder Kampffische, die im Glas gehalten werden. Ob diese Fische durch die Kämpfe oder durch die Unterkunft nicht alt werden, kann oder mag ich nicht sagen, aber eine artgerechte Haltung ist das nicht. Oft geschieht dies auch nicht, weil die Thailänder nicht auch gerne mit einem Filter arbeiten würden, sondern, weil kein Geld hierfür da ist.

Wenn man ein normales kleines Glas hat und keinen Filter, dann muss man das Wasser alle ein bis zwei Wochen zu mindestens 75% wechseln, ansonsten hat man eine trübe Brühe. Im Wasser und im Filter sammeln sich aber wertvolle Lebewesen wie Mikroorganismen und Bakterien an. Diese absorbieren Schadstoffe und halten den Lebensraum des Fisches gesund. Der Wasserwechsel ist nicht nur ein Stressfaktor für den Fisch, sondern bedroht auch den natürlich gesunden Lebensraum vom Kampffisch.

Kampffisch Filter

Ich weiß, ich hatte gesagt, ich will hier nicht tiefer ins Detail gehen, da wir bereits andere Blogbeiträge hierzu geschrieben haben, aber ein wichtiges Detail zum Kampffisch soll noch gesagt werden. Der Kampffisch mag keine Strömung. Entweder ihr holt euch ein passenden Filter oder reguliert diesen so, dass möglichst wenig Strömung entsteht. Strömungspumpen sind beim Kampffisch tabu oder zu vermeiden (je nach Art). Man kann auch Steine und ähnliche Einrichtungsgegenstände der Strömung in den Weg stellen.

Temperatur

Bei der Temperatur konntet ihr ja schon dem Steckbrief entnehmen, dass diese im Idealfall bei 24-26°C liegt. Dies kann man entweder durch einen Heizstab sicherstellen oder einen Filter verwenden, der eine integrierte Heizung hat. Natürlich kann man auch andere Heizsysteme nutzen, aber das geht wieder zu sehr ins Detail.

Wenn die Temperatur unter 24 °C sinkt, wird sich der Fisch wie in Starre kaum bewegen. Wenn die Temperatur über 26°C steigt, dann wird der Fisch deutlich schneller altern. Also achtet besser auf die Temperatur. Wenn ihr den Kampffisch züchten wollt, solltet ihr eine andere Temperatur wählen.

Kampffisch vergesellschaften

Der Kampffisch ist eher ein Einzelgänger. Wenn man ihn vergesellschaften will, muss man gezielte Überlegungen anstellen. Auf keinen Fall sollte man zwei Männchen in einem Becken halten. Wenn man ihm Gesellschaft in weiblicher Form geben will, dann sollte man dem Betta einen Harem bieten. Ansonsten kann es auch zu Aggressivität kommen. Übrigens bedeutet das nicht nur, dass das Männchen das Weibchen jagt, es kann genauso gut andersherum sein. Ideal sind hier zwei bis drei Weibchen und ein Männchen. Hierfür reicht schon ein 60 Liter Becken. Man wählt einen Harem, um den Stress für das Weibchen erträglich zu machen, ansonsten könnte es sterben. Bei nur einem Weibchen riskiert man, dass das Weibchen vom Männchen ununterbrochen gejagt wird. Durch mehrere Weibchen teilt man diesen Stress. Von Vorteil können auch Verstecke  wie Höhlen oder eine ausreichend Bepflanzung sein.

Weibliche Kampffische können außerhalb der Brutzeit auch in Gemeinschaft zu mehreren in einem Becken gehalten werden. Sie sollten sich ohne Probleme gut verstehen.

Kampffische sind sehr bedacht darauf, ein Revier zu verteidigen. Hier wird eigentlich kein Eindringling geduldet, besonders kein anderer männlicher Kampffisch. Ein echter Rivale wird bis zum Tod bekämpft, wenn der Unterlegende nicht ausweichen und flüchten kann. Das Ganze geht so weit, dass die schönen männlichen Fische teilweise ihr eigenes Spiegelbild angreifen. Wer denkt, dass die Weibchen auch angegriffen werden, der irrt sich. Was ein wenig aggressiv wirkt, ist das Balz- und Paarungsverhalten.

Auf Beifische anderer Fischarten verzichtet man besser. Jetzt kommt bestimmt Protest, da es einige Händler gibt, die behaupten, das sei kein Problem. In der Regel ist es aber ein Problem. Gerade andere bunte Arten mit großen Flossen sind häufiges Ziel für Attacken. Ich habe bei Bekannten mit sehr großen Becken und ausreichend Verstecken und Bepflanzung auch scheinbar harmonische Szenerien gesehen. Ich würde den Kampffisch nur unter seinesgleichen halten, aber theoretisch kann man es mit folgenden anderen Fischen versuchen:

Dennoch rate ich davon ab. Die Vergesellschaftung mit anderen Tieren wie Schnecken ist im Regelfall kein Problem. Garnelen werden gefressen, aber wenn man ausreichend Besatz hat, dann vermehren sich die Garnelen ausreichend schnell und man hat eine schöne und natürliche Futterquelle (je nach Beckengröße).

Es gibt auch junge wilde Männchen, die deutlich aggressiver sind als andere Artgenossen. Wenn es hier Probleme gibt, wie, dass die Schnecken angegriffen werden, dann sollte man nochmal eine Weile abwarten und es später erneut versuchen. In den meisten Fällen ist es ein typisches Verhalten in der Jugendphase alles aufzumischen. Übrigens ist die ursprüngliche Form der Kampffische deutlich weniger aggressiv.

Wer sich von einer Vergesellschaftung nicht abbringen lassen will, der sollte sich folgende Gedanken machen:

  1. ist die Gesellschaft klein – dann könnte sie als Beute angesehen werden
  2. bildet die Gesellschaft Reviere wie Barsche – dann wird es Ärger geben
  3. besitzt der neue Nachbar große Flossen oder einen Schleier, wie ein Guppy – dann könnte er als Feind betrachtet werden
  4. ist der Beifisch besonders lebhaft, wie Bärblinge – dann verursacht das zusätzlichen Stress

Also wir suchen einen mittelgroßen Fisch, der kein Revier bildet, keine großen Flossen hat und nicht zu lebendig ist – das klingt doch nach einem Wels.

Wenn ihr mehrere Becken habt und denkt, jetzt hat jedes Männchen sein eigenes, dann habt ihr fast alles richtig gemacht. Jetzt gilt es noch darauf zu achten, dass zwischen den Becken kein Sichtkontakt herrscht. Ansonsten bleibt der Stressfaktor der gleiche.

Wenn man es mit der Vergesellschaftung anderer Zierfische versucht, so sollte man dem Männchen mindestens zwei Weibchen bereitstellen. So hält sich Aggression in Grenzen. Außerdem sollte die Wassertemperatur nicht über 25°C steigen, damit die Kampffische nicht in Laichbereitschaft kommen.

Kampffisch Zucht und Fortpflanzung

Bei der Zucht verzichtet man oft auf einen Bodengrund im Becken. Es ist dadurch nicht nur einfacher die Eier zu finden, sondern auch das Becken sauber zu halten. Ansonsten könnten sich die Eier verfangen und faulen. Der Kampffisch betreibt Brutpflege. Bevor man mit dem Zuchtvorgang beginnt, hält man Männchen und Weibchen 2-3 Wochen voneinander getrennt. Nun reicht man als Nahrung besonders fett- und eiweißreiches Futter, damit die Fische bei der Fortpflanzung genügend Reserven haben. Schwimmpflanzen im Zuchtbecken sind zwingend erforderlich, gerade bei den Arten, die Schaumnester bauen, aber auch, damit sich das Weibchen zurückziehen kann. Die Wassertemperatur wird auf 28-30°C eingestellt. So kommen die Fische in Laichbereitschaft. Nun kann es losgehen.

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Beim Betta unterschiedet man zwischen zwei Fortpflanzungsmethoden:

  • Maulbrutpflege
  • Schaumnest Brutpflege
Bei beiden Methoden der Brutpflege übernimmt hauptsächlich das Männchen die Arbeit. Manche Weibchen verteidigen das Revier und das brütende Männchen. Es gibt auch Arten, bei denen das Weibchen bekämpft und vertrieben wird, insbesondere bei der Pflege im Schaumnest.

Man erkennt die Arten, welche Schaumnestbrutpflege betreiben und im Maul brüten an der Kopfform und dem Körper. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Diese Arten kommen aus dem B. Foerschi-Formenkreis. Wahrscheinlich hat dieser Formenkreis früher Schaumnester gebaut, aber ist inzwischen zum Maulbrüten übergegangen. Hierauf lässt die Anatomie des Fisches schließen. Auch das Verhalten bei der Fortpflanzung und Pflege lässt darauf schließen, da es hierbei einige Parallelen zu erkennen gibt.

Wenn das Weibchen senkrechte, dicke Laichstreifen am Körper entwickelt, dann ist es bereit für die Paarung. Häufig kommt es vor der eigentlichen Vermehrung zu einigen Scheinpaarungen. Der Paarungsakt ist abgesehen vom Jagen sehr eindrucksvoll, da sich Männchen und Weibchen umschlingen und dann die befruchteten Eier herauskommen.

Übrigens braucht man die Jungfische nach dem Schlüpfen nicht gleich füttern, da sie sich erstmal vom Dottersack ernähren. Danach kann man mit Flüssignahrung anfangen und später Salzkrebse reichen. Man kann auch mit sehr feinem Staubfutter arbeiten oder ein hart gekochtes Eigelb durch eine feines Sieb passieren.

Wenn fast alle Eier geschlüpft sind, dann nehmt das Männchen raus, da es ansonsten seine Jungen fressen könnte.

>> Weiterlesen: Kampffisch Zucht und Aufzucht

Schaumnest Brutpflege

Schaumnest Fadenfisch
© Moni Adler

Hier wird das Weibchen häufig bekämpft und vertrieben, daher solltet ihr es in ein anderes Becken umsiedeln. Wenn dies nicht geschieht, entsteht zu viel Stress für beide Fische und es kann passieren, dass das Männchen das Schaumnest auflöst bzw. zerstört.

Die Aufzucht im Schaumnest ist häufig bei Arten aus stehenden Gewässern zu finden. Die Arten, die Schaumnester bauen, sind vergleichsweise klein. Im Grunde ist der Aufbau eines Schaumnestes eine Konstruktion aus Luftblasen. Das Männchen holt an der Oberfläche Sauerstoff und hüllt diesen als Kugel im Maul mit einem Sekret ein. Jetzt sucht es in den meisten Fällen eine geeignete Pflanze und platziert die Blasen dort. So werden sie zu einem losen Nest gemacht. Je nach Art sind dies nur einige Kügelchen oder große Nester mit mehreren Zentimeter Durchmesser.

Nun setzt der Laichvorgang ein. Nach der Paarung bringt das Männchen die befruchteten Eier in das Nest. Wenn die Fortpflanzung, welche in unmittelbarer Nähe zum Nest stattfindet, abgeschlossen ist, geht die Überwachung und der Schutz des Nestes los. Der Schlupf von vielen kleinen schwimmenden Fischen erfolgt nach 3-5 Tagen.

Arten, die Schaumnester bauen sind:

  • Betta splendens
  • Betta bellica
  • Betta coccina
Eine Ausnahme bildet die Art der Betta brownorum. Wo eigentlich fast alle bekannten Vertreter dieser Population Schaumnester bauen, gibt es eine Population in West-Kalimantan, welche im Maul brüten. Hier sieht man, dass die Natur anpassungsfähig ist.

Maulbrutpflege

Auch wenn wir bereits geschrieben haben, das man besser auf eine Strömung verzichtet, so gibt es in der Natur Fische, die in der Strömung leben. Da hier das Schaumnest wegschwimmen würde, setzen diese Kampffische auf die Maulbrutpflege. Diese dauert mit 10-20 Tagen um einiges länger als die Pflege im Schaumnest. Es gibt hierbei deutlich mehr Kampffischarten, die diese Pflegemethode nutzen.

Nach dem Akt der Fortpflanzung nimmt das Männchen die befruchteten Eier ins Maul oder das Weibchen übernimmt das Vorspucken, sprich: sie sammelt die Eier ein und spuckt sie dem Männchen ins Maul. So haben die Eier bis zum Schlüpfen den optimalen Schutz vor der Strömung und Fressfeinden.

Arten die im Maul brüten:

  • Betta pugnax
  • Betta dimidiata
  • Betta picta
  • Betta unimaculata

Kampffisch Arten

Es gibt unglaublich viele Arten, welche in Formkreise unterteilt werden. Die unterschiedlichen Rassen werden überwiegend nach Form und Größe der Schwanzflosse unterschieden. Grundsätzlich unterscheidet man in der Wildform und der Zuchtform Betta Splendens.

Kampffische / Bettas kaufen

Kampffische / Bettas sind im Aquaristikhandel und Fachmarkt sehr häufig anzutreffen und ausreichend verfügbar. Neben den lokalen Zierfischhändlern bieten einige wenige Anbietern auch einen Onlinehandel mit gesondertem Zierfischtransport an  – hier empfehlen wir Garnelio*.

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7 Gedanken zu „Kampffisch – alle Infos zum Betta“

  1. Ist das normal mein hafmoon kampffisch Männchen sucht auch nach dem füttern meinen Kontakt. Legt sich leicht seitlich an die Oberfläche des Wassers und wartet bis ich mit dem Zeigefinger seine Flosse streiche,?

    Antworten
  2. Ist das normal mein hafmoon kampffisch Männchen sucht auch nach dem füttern meinen Kontakt. Legt sich leicht seitlich an die Oberfläche des Wassers und wartet bis ich mit dem Zeigefinger seine Flosse streiche,? Habe noch nie an euch geschrieben.

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