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Im Darm der Fische befinden sich neben der normalen Bakterienflora auch Geißeltierchen, die bei einem gesunden Immunsystem keine Krankheitserscheinungen verursachen. Bei einer Schwächung des Fisches durch verschiedene Stressoren können verschiedene Symptome auftreten.
Definition der Krankheit
Vermehren sich die Darmflagellaten sehr stark, entsteht eine Entzündung der Darmschleimhaut. Die Fische setzen schleimigen, weißlichen Kot ab, der After ist gerötet und entzündet. Der Bauch ist aufgetrieben. Durch die verringerte Futteraufnahme und den Nährstoffverlust durch den Durchfall magern die Fische schnell ab. Die Haut verfärbt sich dunkel. Infolge des Mineralstoffmangels bildet sich der Knorpel im Kopfbereich zurück. Weiße Löcher entstehen (Lochkrankheit) Die Tiere schwimmen ruckartig. Sie wirken müde und sondern sich von den anderen Fischen ab.
Symptome bei einer Darmflagellaten Infektion
- schleimiger, heller Kot
- aufgetriebener Bauch
- Abmagerung
- verringerte Futteraufnahme
- weiße Löcher im Kopfbereich
Ursachen
Darmflagellaten sind einzellige Geißeltierchen, mit 1 bis 2 Zellkernen, die sich von Bakterien im Darm des Fisches ernähren. Die Fortbewegung erfolgt durch zwei fadenförmige Fortsätze (Geißeln). Wird der Fisch durch schlechte Haltungsbedingungen, wie falsche Wassertemperatur, ungünstiger PH- Wert oder minderwertiges Futter, gestresst, vermehren sich die Geißeltierchen und schädigen die Darmwand. Überbesatz und ein zu geringer Sauerstoffgehalt des Wassers fördern den Ausbruch der Krankheit. Es handelt sich um eine Faktorenerkrankung Die Darmflagellaten werden mit dem Kot ausgeschieden und infizieren die anderen Fische im Aquarium.
Der Befall mit Darmflagellaten muss von einer Erkrankung durch minderwertiges Futter unterschieden werden. Ein zu hoher Gehalt an Kohlenhydraten und eine zu geringe Menge an Ballaststoffen im Fischfutter verursacht ähnliche Symptome und führt ebenfalls zu einer Vermehrung der Geißeltierchen.
Darmflagellaten bei Fischen
- Spironucleus
- Hexaminta
- Trichomonas
- Bodomonas
- Protoopalina
Verlauf
Durch die Schädigung der Darmwand können nicht mehr ausreichend Nährstoffe aufgenommen werden. Der Bauch fällt ein. Durch die Einlagerung von Flüssigkeits- oder Luftdepots ist der Bauch an einigen Stellen aufgetrieben. Da mit dem Kot auch Anteile der Darmschleimhaut ausgeschieden werden, zieht der Kot schleimige Fäden. Schädliche Bakterien beginnen, sich im Darm zu vermehren und die Entzündung der Schleimhaut zu verstärken. Gelangen die Darmflagellaten mit dem Blutkreislauf in die Nieren und die Leber, entstehen schwere Organschäden. Ohne Behandlung sterben die Fische innerhalb weniger Tage.
Behandlung
1. hochwertige Fütterung
Um die Bildung von Löchern im Kopfbereich zu verhindern, muss sofort hochwertiges Futter und ein Vitamin- und Mineralstoffpräparat gefüttert werden.
2. Optimierung des Aquariumwassers
Das Wasser des Aquariums wird vor der Behandlung mit Medikamenten gewechselt. Eine langsame Erhöhung der Temperatur auf 35 Grad Celsius unterstützt die Behandlung. Der Nitratwert des Wassers sollte unbedingt kontrolliert werden.
3. Medikamente
Werden bei einer mikroskopischen Untersuchung Darmflagellaten nachgewiesen, müssen alle Fische im Aquarium behandelt werden.
Sera Flagellol
- hochwirksame arzneimittel welche speziell für die professionelle anwendung entwickelt wurden
- schnelle und sichere hilfe im krankheitsfall
1 ml des Medikamentes wird in 40 ml Wasser gemischt. Das Wasser darf während der Behandlungszeit von 3 bis 7 Tagen nicht mit UV- Lampen bestrahlt oder über Aktivkohlefilter gereinigt werden.
Octocil
- Packungseinheit : 100 ml für 2000 Liter
- hilft bei Darmflagellaten
Nitrothiazol-Amin und andere Wirkstoffe töten die Darmflagellaten und verkapselten Zysten am Aquariumboden ab.
Bitte beachten Sie, dass Aquaristik-online.de alle Angaben ohne Gewähr behandelt und keine Gewähr auf Richtigkeit besitzt. Ferner ersetzen Onlineinfos nicht den Besuch beim Fach- und Tierarzt. Bei allen Fragen zu Fischkrankheiten, deren Behandlungen oder der Anwendung von Medikamenten empfehlen wir einen Tierarzt zu konsultieren.