Aquascape – Aquascaping Einrichtung Tipps & Tricks

Aquascaping im Aquarium

Aquascaping
Aquascaping © coffmancmu Fotolia.com

Aquascaping ist mehr als nur eine bestimmte Aquarium-Einrichtung. Es ist eine Kunst und Ausdrucksform, bei welcher durch Lebewesen und Einrichtung wie Wurzeln, Steine und Erde Landschaften gebildet werden, die die Natur nachempfinden. Nicht umsonst nennt man Aquascaping auch Unterwassergärtnern. Die Anordnung hierbei ist aber kein Zufall. Durch die richtige Platzierung von Pflanzen, welche ständig im Wandel sind, und die Wahl der passenden Lebewesen und Farben wird nicht nur ein dynamisches Bild erstellt, sondern auch eine bestimmte Atmosphäre produziert. Der ästhetische Aspekt steht hier im Vordergrund.

Man findet bei dieser Form der Gestaltung die Stilmittel der Kunst wieder, wie beispielsweise den goldenen Schnitt oder positive Linienformen. Viele Aquascaping-Fans verzichten in ihrem Aquarium auf Fische. Andere nehmen entweder nur kleine Fische oder Wirbellose wie Garnelen.

Damit Form und Anordnung auch ein spannendes Bild zaubern, ist es notwendig einige grundlegende Techniken zu beachten. Neben der Anordnung ist die Grundvoraussetzung natürlich die richtige Versorgung mit Nährstoffen, den passenden Wasserfilter für das Aquarium und auch eine sinnvolle Aquarium-Beleuchtung.

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  • Material aus rostfreiem Stahl: Das Wasserpflanzen-Kit besteht aus robustem, hochwertigem Edelstahl. Wenn es nach jedem Gebrauch abgespült und getrocknet wird, wird es nie rosten. Es hält auch lange.
  • Weit verbreitet: ideal für alle arten von aquarienpflanzen, substrat, kies und andere dekorationen. Geeignet für Frisch- und Meerwasseraquarien, perfekt zum Schneiden und Pflanzen im Aquarium geeignet.

Aquascaping Anleitung

Im folgenden werden wir eine Anleitung erstellen, die alle wichtigen Merkmale beschreibt, die für ein gelungenes Aquascape wichtig sind. Wenn ihr Fragen hierzu habt oder unsere Beschreibung ergänzen wollt, dann seid ihr herzlich eingeladen einen Kommentar zu hinterlassen. Wir beschreiben das Aquascaping Schritt für Schritt.

Aquascaping Bodengrund

Als Bodengrund bietet sich Soil an. Was es damit auf sich hat, findet ihr in einem weiteren Artikel.

Aquascaping Pflanzen

Bei Aquascape Pflanzen ist es wichtig, dass die Pflanzen für ein optimales Bild die richtige Wuchsgröße, insbesondere die richtige Höhe haben. Da die Landschaft und die Lebewesen im Aquascape besonders anfällig sind, verwendet man bei den Pflanzen häufig Laborpflanzen, welche frei von Giftstoffen und Schädlingen sind. So vermeidet man die Gefahr, die Wasserqualität zu belasten oder sich nervige Plagegeister ins Becken zu holen. Da es unglaublich viele Pflanzen zur Verwendung beim Aquascape gibt, werden wir auch hier einen weiteren Artikel nur dafür schreiben.

Beliebte Pflanzen sind:

  • Glossostigma elatinoides (Bodendecker)
  • Hemianthus callitrichoides (Bodendecker)
  • Eleocharis parvula (Grasartig)

Vordergrundbepflanzung

Gerade im Vordergrund spielt die Bepflanzung eine wichtige Rolle. Der Vordergrund im Aquascaping hat die meiste Aussagekraft und bildet im Idealfall einen harmonischen Übergang zwischen der Mitte und dem Hintergrund. So bekommt das Becken ein echt wirkendes Szenario mit Tiefenwirkung. Die meisten Anhänger des Unterwassergartens setzen hier auf Bodendecker, was aber nicht zwingend notwendig ist. Man kann auch freie Zonen mit Kies und Sand in verschiedenen Farben schaffen und so eine Dramatik erzeugen. Bei den Bodendeckern unterscheidet man zwischen zwei Varianten:

  • Ausläufer bildend
  • Stängel-Pflanzen kleinwüchsig
Diese wachsen eng am Substrat entlang und bilden schnell einen schönen grünen Teppich.

Achtung: Aquariumbewohner buddeln Bodendecker gerne wieder aus. Daher sollten diese angewachsen sein bevor Schnecken, Garnelen und Welse eingesetzt werden.

Besonders die Pflanzenpflege kostet im Aquascape einiges an Zeit. Hier gilt, dass ein kräftiger Rückschnitt empfehlenswert ist. Zwar sieht das Bild so erstmal nicht so schön aus, wie ursprünglich gedacht, aber die Pflanzen werden schnell wieder in alter Pracht erstrahlen. Bei der Bepflanzung ist jedes Mittel erlaubt, nur groß wachsende Pflanzen müssen öfter zurück geschnitten werden. In der Regel bepflanzt man zum Start ca. 75 % des Bodens.

Aquascaping Fische

Für Aquascaping die richtigen Fische zu finden, ist auch eine Frage des Layouts, denn Farbe, Form und Größe sollen miteinander harmonieren. Wir werden hier nur eine kleine Auswahlhilfe stellen, denn natürlich gibt es noch viel mehr Fischarten und Lebewesen, die dafür in Frage kommen. Bei einem “gewöhnlichen” Aquarium hat man in der Regel ein Gesellschaftsbecken, dass bedeutet es ist kein reines Artaquarium, sondern viele Fischarten, die sich ein Becken teilen. Damit es nicht zu einem wirren durcheinander kommt und das Gesamtbild harmonisch wirkt, verzichtet man beim Aquascaping in der Regel auf viele Fischarten. Wenn man überhaupt einen Fischbesatz wählt, dann beschränkt man sich auf eine oder wenige Arten.  In Frage kommt beispielsweise ein Schwarmfisch. Natürlich kann man zusätzlich Wirbellose wie Garnelen und Schnecken dazugeben.

Fischgröße

Beim Aquascaping nimmt man in den meisten Fällen Fische, die von der Körpergröße her eher klein sind. Hierbei werden gerne Salmlerarten und auch Bärblinge genutzt, da sie recht klein bleiben. Ein Schwarm kann sehr gut wirken, sofern nicht Einrichtung oder Schwarm die Überhand gewinnen.

Farbenpracht

Manchmal ist weniger mehr. Die Farben sollte sich entweder harmonisch ins Gesamtbild einfügen oder als Hingucker besonders hervorstechen. Für eine ausgeglichene Harmonie wählt man Zierfische in der Farbe der markantesten Einrichtungselemente. Wer große graue Steine hat, der wählt einen silbernen Fisch. Wer als starken Akzent eine rote Bepflanzung wählt, der kann dazu passend rote Fische wählen. Bei Drachensteinen passen gelbe Fische ausgezeichnet ins Bild.

Wassereigenschaften

Da das Wasser wie bei jedem Aquarium zu seinen Bewohnern passen muss und man hier pH-Wert, Wasserhärte und alle Faktoren in Einklang bringen muss, wählt man meistens Fische die Weichwasser bevorzugen. Denn in einem Aquascape Aquarium arbeitet man mit aktivem Soil (Bodengrund). Es gibt aber auch Becken mit härterem, alkalischem Wasser. Also, bevor man sich irgendwelche Zierfische kaufen geht, sollte man genau überlegen, wie das Becken hinterher eingerichtet wird und welche Voraussetzungen hierfür geschaffen werden müssen.

Beckendesign und Einrichtung

Auch das Format des Aquariums ist ein erster Entscheidungsfaktor, wie die Fische aussehen sollten. Wer ein langes Panorama-Becken hat, der kann auch längliche Fische wählen. Wer ein quadratisches Becken hat nimmt kompakte Fische. Fische mit einem hohen Format wie beispielsweise solche mit einer hohen Rückenflosse nehmt ihr, wenn ihr eher ein hohes Becken habt.

Auch bei der Einrichtung gibt es unterschiedliche Designrichtungen, darauf werden wir später genauer eingehen. Iwagumis sind sehr beliebt. Diese stellen japanische Steingärten im Aquarium nach. Dabei arbeitet man mit grauen großen Steinen. Wer solch einen Steingarten eher puristisch einrichtet, der kann hierzu einen schönen Schwarm Salmler wählen. Wer einen kleinen Urwald mit Wurzeln und hohen Wasserpflanzen zaubert, sollte eher lebendige wilde Einzeltiere wählen. Im Vordergrund steht immer der Aspekt der Natürlichkeit.

Aquascaping Aquariengestaltung

Beim Aquascaping das Aquarium einrichten, ist mit ein wenig Wissen gar nicht schwer. Eigentlich basieren die meisten Layouts auf den gleich erklärten Grundkonzepten. Die Unterschiede entstehen dann durch die Wahl der Steine, Wurzeln, Pflanzen und Fische.

Im Grunde findet man immer wieder diese Formen:

  1. Dreieck-Kombination
  2. Zentriertes Gebilde
  3. Tal-Layout
  4. V-Form
  5. Urwald

Dreieck-Kombination

Die Layout auf Basis eines Dreiecks gibt einem immer eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten, welche natürlich auch alle leicht variiert werden können. Die präzise Grundlinie gibt dem Aqascape einen bodenständigen Look, die Diagonalen sorgen für die nötige Spannung im Layout. Wichtig ist es, dass die Aufsteigende des Dreiecks von links nach rechts aufsteigend ist, damit das Design unterbewusst als positiv wahrgenommen wird.

Aquascaping Einrichtung Schritt 1

Das gelungene Dreieck entsteht durch die Anordnung von Hardscape und Bodengrund. Man muss jetzt nicht anfangen dreieckige Stöcke und Steine zu suchen. Im Grunde bezieht sich die Formgebung auf die Geschlossenheit aller Einrichtungsobjekte in der Form an sich. Insgesamt sollte das Layout als Dreieck vom Betrachter wahrgenommen werden. Wer sich schwer mit der Form tut, kann mit Malerkrepp an der Frontscheibe ein Dreieck ankleben und nach Fertigstellung des Layouts wieder abziehen. Malerkrepp ist glücklicherweise rückstandsfrei. Die Spitze des Dreiecks könnt ihr frei und nach eigenem Gusto wählen. Wenn man sich an den goldenen Schnitt hält, dann hat man in der Regel am meisten Erfolg.

Aquascaping Einrichtung 1 goldener Schnitt

Hier sieht man, dass der Hauptstein im goldenen Schnitt platziert ist, das gibt ein besonders schönes Bild.

Zentriertes Gebilde

Wer bei einem zentrierten Layout den goldenen Schnitt nutzt, bekommt dafür ein harmonisches Design, das Ruhe ausstrahlt. Der Ehrgeiz in der Gestaltung sollte hier darin liegen, dass das ruhige Design nicht zu beruhigend ist und Langeweile ausstrahlt. Gerade durch starke Farben kann man das Gesamtbild aufpeppen, aber auch besonders bunte Bewohner sind denkbar.

Aquascaping Einrichtung 3 zentriert

Tal Layout

Das Tal Layout ist eines meiner Lieblings-Designs. Es ist bekannt als der Klassiker unter den möglichen Layouts und wirkt nur selten langweilig. Mit diesem Layout kann man die Natur besonders schön nachempfinden und besonders starke Spannungen erzeugen. Im linken und rechten Bereich des Aquariums befinden sich stark erhöhte Steinhaufen, die an ein Gebirge oder Berge erinnern. Anfänger wählen sowohl den Anstieg als auch die Steine zu klein. Hier ist ausnahmsweise mal mehr auch wirklich mehr. Traut euch ruhig einen gewagten steilen Aufbau. Dieses Design lebt von der Spannung zwischen den hohen Bergen und dem tiefen Tal. Das Tal kann man mit flachen Pflanzen wie einem Rasen bepflanzen, aber auch frei bleibend mit Kies oder Sand macht es einiges her.

Aquascaping Einrichtung 4 Tal

V-Form

Auch die V-Form hat viel Spannung. Sie ähnelt auf den ersten Blick dem Tal-Design. Hier kommt wieder besonders die Wirkung der Diagonalen zum Einsatz. Zwei Diagonalen ergeben das V, welches die Form beschreibt. Dadurch wird der Betrachter mit dem Auge vom oberen seitlichen Teil bis ins Zentrum des Aquascapes gelenkt. Der Mittelpunkt ist dort wo sich Diagonalen vereinen. In unserem Beispiel wird das mittlere Drittel fast komplett frei gelassen. Hier kann man mit Pflanzen arbeiten. Man kann die V-Form auch anstatt mit dem Hardscape mit Pflanzen erzielen.

Aquascaping Einrichtung 2 V

Urwald-Layout

Das Urwald-Design weicht stark von den typisch geradlinigen Designs der anderen beschriebenen Formen ab. Auch hier sollte man die Hauptelemente im linken und rechten mittleren Drittel, also nach dem goldenen Schnitt anordnen. Wie der Name schon sagt, wirkt dieses Design ansonsten etwas unaufgeräumter. Hier wird nicht so sparsam umgegangen und alles steht ein wenig dichter und wilder. Die Kunst liegt hier darin, es trotzdem nicht ungeordnet wirken zu lassen und eine gewisse Ruhe und Harmonie rein zubringen. Durch eine Konstante, wie beispielsweise eine lange Wurzel, kann man diesen Effekt erreichen.

Fazit zur Gestaltung

Man sollte sich nicht am Design-Schema zu sehr feststecken. Das beste Rezept für ein wirklich gelungenes Design, das nicht irgendwo abgekupfert ist, ist die Natur selber. Nehmt euch atemberaubende Landschaften vor und versucht diese nachzuempfinden. Die Design-Hilfen von uns dienen als Ausgangslage und man muss sie weder konsequent einhalten, noch ist es verboten sie zu kombinieren.

Schaut euch auch die Materialien an, sowohl das Hardscape, als auch Pflanzen und andere Lebewesen, oft ist dies die beste Quelle toller Ideen. Mit ein wenig Rumprobieren, werdet ihr euer eigenes Gefühl für Harmonie und ein stimmiges Design finden. Ein Plan und eine Skizze sind in jedem Fall empfehlenswert. Zu groß werdende Pflanzen, zerstören oft die Form und hinterher ist das Konzept nicht mehr stimmig. Auch Fische, die nicht ins Bild passen, können das beste Aquascape ruinieren. Um eine regelmäßige Pflege werdet ihr jedenfalls nicht herum kommen. Mehr Ideen bekommt ihr unten im Video!

Aquascaping Nano

Auch bei kleinen Nano-Aquarien kann man ein gelungenes Aquascaping durchführen. Wichtig ist hierbei, die Form zu beachten. Wie bei einem gewöhnlichen Nano-Becken auch, dürfen Lebewesen nicht sehr groß werden. Da man nicht so einen großen Gestaltungsspielraum hat, sollte man mit kleinen kompakten Layouts arbeiten. Ein Tal beispielsweise ist schwer zu realisieren. Besser geeignet ist die zentrierte Verwendung der Hauptelemente.

Aquascaping Zubehör

Als Aquascaping Zubehör braucht man nicht nur das passende Becken, Steine, Stöcke, Pflanzen, Wurzeln und ggf. Fische, sondern auch Werkzeug, um die Pflanzen beispielsweise zu pflegen. Auf Zubehör für Aquascaping werden wir in einem gesonderten Blogbeitrag noch einmal eingehen.

Aquascape Beispiele

Damit ihr neben unseren Bildern einen noch besseren Eindruck vom Aquascaping bekommt, haben wir hier ein Video für Aquascape Beispiele.

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  • Weit verbreitet: ideal für alle arten von aquarienpflanzen, substrat, kies und andere dekorationen. Geeignet für Frisch- und Meerwasseraquarien, perfekt zum Schneiden und Pflanzen im Aquarium geeignet.

4 Gedanken zu „Aquascape – Aquascaping Einrichtung Tipps & Tricks“

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