Aquariumsand – welche Sandarten gibt es?

Aquariumsand ist ein beliebter Bodengrund für das Aquarium. Im letzten Blogbeitrag haben wir bereits geklärt, ob man Sand oder Kies für das Aquarium nehmen sollte. Heute wollen wir euch noch mehr Infos rund um das Thema Aquariumsand liefern.

Was ist Aquariumsand?

Wer gerade dabei ist sein Aquarium einzurichten, wird wahrscheinlich vor dem Regal beim Fachhändler stehen und entdecken, dass es auch Aquariumkies gibt. Ist Sand nicht auch feiner Kies? Das stimmt natürlich. Aber den Begriff Sand verwendet man, wenn der Kies feiner gekörnt ist als 2 mm. Haltet euch aber nicht zu sehr an den Begriff, sondern besser an die Körnung. Denn einige Hersteller scheinen das nicht verstanden zu haben 😉

  • Aquariumsand < 2 mm Körnung
  • Aquariumkies > 2 mm Körnung
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Die gängigsten Korngrößen bei Sand

Sowohl der Kies, als auch Sand haben immer eine Korntoleranz. Das bedeutet, dass ein Bereich einer Korngröße angegeben wird. Nachfolgend findet Ihr die im Handel geläufigsten Körnungen, welche von sehr fein, fein bis grob reichen:

  • 0,1-0,3 mm
  • 0,1-0,4 mm
  • 0,2-0,6 mm
  • 0,4-0,8 mm
  • 0,4-1,4 mm
Natürlich gibt es auch andere exotische Größen. Wie wir im letzten Blogbeitrag beschrieben haben, benötigen einige Tierarten bestimmte Korngrößen. So haben Muscheln und Schnecken, die sich gerne eingraben eine besonders feine Korngröße gerne. Garnelen mögen den Sand etwas gröber gekörnt, das sie mit den kleinen Körner arbeiten und hier ihre Nahrung suchen.

Die Sandfarbe

Die Farbe von Aquariumsand ist eine Frage des Geschmacks. Fische und Pflanzen werden auf allen Farben zurechtkommen. Doch je besser man die natürliche Umgebung einer Tierart imitiert, desto wohler wird sie sich fühlen. Die Natur hat den Tieren nicht umsonst bestimmte Farben gegeben. So soll die Farbe manche Tier tarnen und andere besonders sichtbar machen.

Ich persönlich bin ein Freund von weiß und beige, da ich hier die Tiere besonders gut beobachten kann. In meinen Becken mische ich unterschiedliche Körnungsgrößen und Farben in bestimmten Bereichen. Interessant zu beobachten ist, dass unterschiedliche Tierarten sich an verschiedenen Stellen besonders gerne aufhalten. Aber am Ende muss jeder selbst entscheiden, was er für eine Farbe wählt.

Vorsichtig kann man die Farben bestimmter Regionen einteilen (auch hier gibt es Abweichungen):

  • Amazonas rot, braun bis schwarz
  • Afrika hellgrau bis weiß
Übrigens kommen leuchtende Farben auf besonders dunklen Böden besonders gut zur Geltung.

Wozu braucht man Aquariumsand?

Der Aquariumboden ist die solide Basis des Biotops in deinem Aquarium. Er hat diverse Funktionen:

  • Speicherung und Abgabe von Nährstoffen
  • Schutz für Tiere
  • Halt für Pflanzen
  • Herberge für nützliche Bakterien die Schadstoffe abbauen
  • wichtig für die Nahrungsaufnahme einiger Tierarten
  • Lebensraum für Aquariumbewohner
  • Hygiene-Mittel für Fische
  • Brutstätte für Fische
Der Aquariumboden gibt nicht nur den Pflanzen halt und die Möglichkeit ihre Wurzeln zu entfalten, sondern speichert auch die benötigten Nährstoffe und gibt diesen bei Bedarf an die Pflanzen frei. Muscheln und Schnecken beispielsweise vergraben sich im Sand um hier dann das Wasser zu filtern und ihre Nahrung aufzunehmen. Der Sand ist nicht nur ihr natürlicher Lebensraum, sondern bietet auch Schutz vor Fressfeinden.

Aber auch Bakterien siedeln sich im Aquariumsand an und bauen negative Schadstoffe wie Schwermetalle ab. Viele Fische, Krebse, Garnelen und andere Tier durchwühlen den Boden nach Nahrung. Die Böden sind auch eine Art “Hygiene-Mittel” für manche Fische. So können sie hiermit ihre Kiemen durchspülen und säubern. Besonders eindrucksvoll lässt sich das bei Schmetterlingsbuntbarsch beobachten:

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Wichtig ist, dass Ihr tatsächlich Aquariumsand verwendet. Dieser möglichst wenig Schadstoffe und ist nicht scharfkantig. Spielsand oder Baustellensand hat scharfe Kanten, hier können sich eure Fische dran verletzen. Das sieht man dann auch schnell, wenn sich die Tiere andauernd an Pflanzen und Einrichtung reiben. Ein weiterer Grund ist, dass Sand für den Außenbereich oft mit Fungiziden versetzt ist. Das tötet Pflanzen und Tiere in kürzester Zeit. Also Geld in vernünftigen Bodengrund zu investieren lohnt sich.

Menge Sand für das Aquarium berechnen

Ich bekomme öfter die Frage gestellt, wie viel Säcke Aquariumsand für das Aquarium benötigt werden. Das hängt davon ab, wie viel man hier haben will. Je mehr Höhe Sie dem Becken zur Verfügung stellen, desto besser können sich wurzeln und Tiere entfalten. Aber auch bei der Einrichtung des Beckens werdet Ihr mit mehr Boden auch mehr Freude haben. Wenn man Steine, Stöcker oder Wurzeln fixieren will, gelingt das wesentlich leichter mit einer dickeren Schicht Aquariumsand. Mit der Daumenregel 5-12 cm fahrt Ihr sehr gut. Je größer das Becken ist, desto höher sollte auch die Schicht sein.

Nun haben wir die Füllhöhe geklärt, aber brauchen noch eine Formel um das ganze zu berechnen. Die Formel errechnet wie viel Kg Sand benötigt werden.

Formel Volumen Aquarium

Rechnen wir erstmal, wie viel Sand in euer Aquarium passt, wenn Ihr es bis zur gewünschten Höhe füllt – sprich das Sandvolumen.

Bodenhöhe (5-12cm) x Aquariumlänge x Aquariumtiefe / 1000 = Sandvolumen in Liter

Jetzt müssen wir nur noch eine Kilozahl herausfinden, dazu multiplizieren wir den Literwert mit 1,6 Kg.

Sandvolumen L x 1,6 Kg = Menge an Aquariumsand in Kilogramm

Wenn dein Sand besonders fein ist, dann kann ein wenig mehr benötigt werden. Wenn Ihr mit Kies arbeiten möchtet, dann tauscht die 1,6 gegen die 1,5 Kg aus.

Aquariumsand schimmelt – was tun?

Aquariumsand hat den Vorteil, dass die meisten Lebewesen in der Unterwasserwelt sich hiermit besonders wohl fühlen. Aber es birgt im Vergleich zu Kies auch die Gefahr, dass er beginnt zu faulen. Es gibt diverse Methoden die man prophylaktisch anwenden kann, um einer Faulstelle vorzubeugen:

  • Sandoberfläche mit dem Mulmsauger regelmäßig absaugen
  • Nicht zu viel Füttern, damit möglichst wenig Futterreste auf dem Boden zurückbleiben
  • Bodengrund auflockern
  • Tiere ansiedeln, die den Boden durchflügen (Beispiel: Turmdeckelschnecken)
  • Tiere wählen die den Boden säubern (Beispiel: Welse, Sauger, Krebse und Garnelen)
Solltet Ihr diese Infos zu spät erhalten haben und es gibt bereits faulende Stellen im Sand, dann muss man das Ausmaß des Schadens begutachten. Bei kleineren Stellen kann man diese mit einem Schlauch absaugen. Wenn eine besonders große Fläche oder viele Stellen betroffen sind, dann solltet Ihr den Sand komplett austauschen. Wenn die Faulstellen nicht entfernt werden, vergrößern sie sich und belasten die Wasserqualität. Das wirkt sich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bewohner aus.

Woher kommt der Schimmel im Aquarium?

Pflanzen geben Teile ab und Wurzeln verrotten. Futter bleibt am Boden zurück und Fische scheiden Kot aus. Das sind die häufigsten Ursachen, warum der Sand zu faulen beginnt.

Fazit zum Aquariumsand

Als abschließendes Wort kann man sagen, dass Sand leichter zu pflegen ist, da man ihn einfacher reinigen kann. Er imitiert besonders gut den Lebensraum der meisten Tierarten und Pflanzen. Viele Tierarten wie einige Welsarten oder Muscheln sind auf ihn als Bodengrund angewiesen. Er sieht sehr schön aus und bringt viele Vorteile mit sich. Ich kann ihn sowohl Einsteigern als auch Profis empfehlen.

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